Wie das Bündnis entstand

Der Ursprung des Limburger Bündnisses liegt in Potsdam. Am 10. Januar machte das Recherche-Netzwerk Correctiv seine Enthüllungen zu den Plänen einer Gruppe aus dem rechtsextremen Milieu öffentlich. Mehr als zwei Dutzend Personen, darunter hochrangige AfD-Politiker, Mitglieder der sogenannten Werteunion, einschlägig bekannte Neonazis sowie finanzstarke Unternehmer, hatten sich im November 2023 in einem Potsdamer Landhaus getroffen. Dabei stellte Martin Sellner, ein rechtsextremer Aktivist aus Österreich, seinen Masterplan zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland vor. Was Sellner verharmlosend als Remigration bezeichnet, ist nichts anderes als die geplante Deportation vieler Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte, darunter auch solche mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Die menschen- und verfassungsfeindlichen Pläne der Gruppierung lösten in ganz Deutschland eine beispiellose Protestwelle aus. Mehrere Millionen Bürgerinnen und Bürger gingen landauf, landab für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Auch im Landkreis Limburg-Weilburg fanden zahlreiche Demonstrationen und Kundgebungen statt. Bei der ersten und gleichsam größten Demo kamen am 20. Januar 2024 in Limburg mehr als 3.000 Menschen zusammen. Im Februar folgten Veranstaltungen in Elz, Hadamar, Bad Camberg und Weilburg.

In der Zwischenzeit hatten sich auf Einladung des Vereins „Wir sind mehr – gegen Rechtsextremismus für Demokratie und Toleranz Limburg-Weilburg“ am 31. Januar 2024 etwa 80 Personen – in überwiegender Zahl Vertreterinnen und Vertreter lokaler Organisationen und Parteien – in der Jugendfreizeitstätte Limburg getroffen. An diesem Abend wurde die Bildung eines Netzwerkes verabredet, das zum Schutz der Demokratie die unterschiedlichen Akteure der Region zusammenbringen soll. Die Idee, ein Limburger Demokratie-Bündnis zu etablieren, war geboren.  

Bereits fünf Wochen später, am 5. März 2024, fand in der Limburger Stadthalle die Gründungsversammlung des Limburger Bündnisses für Demokratie statt. 49 Personen und 19 Organisationen waren vertreten. Gemeinsam wurde die Limburger Erklärung, das Herzstück des Bündnisses, beschlossen. Außerdem wählte die Versammlung Kai Gemeinder, Eileen Glienke, Mio Kunz und Harald Müller zu Sprecherinnen und Sprechern des Limburger Bündnisses für Demokratie.